Karoline Herfurth

Akteur, Regie, Drehbuch, Gezeigte Person

Die 1984 geborene Berlinerin Karoline Herfurth absolvierte ihr Studium an der Ernst Busch. Zu den größten Erfolgen ihrer bisherigen Karriere gehören Crazy von 2000 und Mädchen Mädchen! von 2001. In Das Parfum und Der Vorleser wurde sie einem internationalen Publikum vorgestellt. Zu ihren bisherigen Auszeichnungen gehören der Bayerische Filmpreis und eine Emmy-Nominierung.

Leben

Karoline Herfurth wurde als zweites Kind ihrer Eltern in Berlin-Pankow geboren. Ihre Eltern trennten sich, als sie 2 Jahre alt war, und Karoline Herfurth wuchs als Kind einer großen Patchworkfamilie in beiden Haushalten der Eltern in Berlin-Mitte und Berlin-Hohenschönhausen auf. Sie hat fünf Geschwister. Von 1990 bis 1999 besuchte sie die Freie Waldorfschule Mitte, die erste freie Schule Ost-Berlins nach der Wende. 1999 wechselte sie an die Dahlemer Waldorfschule, wo sie 2003 das Abitur machte.

Karoline Herfurth war sieben Jahre lang Schülerin der Freien Musikschule Berlin-Hohenschönhausen (Musikhaus e.V.), einer Schulgründung junger Musiker und Musikpädagogen nach der Wende, tanzte in der Kindertanzgruppe des FEZ und war einige Jahre Mitglied des Kinderzirkus Cabuwazi.

Karriere

Ihre erste Filmrolle hatte Karoline Herfurth im Alter von 10 Jahren in dem Fernsehfilm Ferien jenseits des Mondes (1995), einem Streifen der Kinderfilmreihe Achterbahn des ZDF. Die Macher des Films hatten in ihrer Tanztheatergruppe nach Kindern gesucht und sie zum Casting eingeladen. Ihre eigentliche Entdeckung verdankt Karoline Herfurth einer Talentsucherin der Agentur Nessi Nesslauer, der sie als Fünfzehnjährige auf dem Schulhof ihrer Schule auffiel. Ihren ersten Kinofilm, Crazy, drehte sie im Jahr 2000. Größere Bekanntheit erlangte Karoline Herfurth ein Jahr später mit der Kinokomödie Mädchen, Mädchen, die 2004 mit Mädchen, Mädchen 2 fortgesetzt wurde. Konnte sie mit Filmen wie Große Mädchen weinen nicht (2002) und insbesondere an der Seite von Thierry van Werveke in Eine andere Liga (2005) die Bandbreite und Tiefe ihres Spiels unter Beweis stellen, so war sie bereits mit dem Film Mein Name ist Bach (2003) in der Rolle der Anna Amalie den Teenagerrollen entwachsen. International bekannt wurde sie (neben dem Erfolg der synchronisierten Versionen von Mädchen Mädchen vor allem in Osteuropa) 2006 durch die Rolle des Mirabellenmädchens in Tom Tykwers Großproduktion Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders, „die zehn Minuten …, an die sich der Zuschauer nach 147 Minuten Großkunst am liebsten erinnern wird“.

2008 spielte Herfurth neben Heino Ferch und Veronica Ferres unter der Regie von Roland Suso Richter die weibliche Hauptrolle der Anja in dem prämierten Fernsehdrama Das Wunder von Berlin. Im selben Jahr war sie an der Seite von Kate Winslet und Ralph Fiennes in der Literaturverfilmung des internationalen Bestsellers Der Vorleser von Bernhard Schlink unter der Regie von Stephen Daldry zu sehen. Für ihre Rolle der Tanzschülerin Lilli Richter in Caroline Links prämierten Film Im Winter ein Jahr erhielt Karoline Herfurth im Januar 2009 den Nachwuchsdarstellerpreis des Bayerischen Filmpreises. Herfurth beeindrucke nicht nur in ihren Tanzszenen, sondern vor allem „durch ihr kraftvolles und nuancenreiches Spiel“, begründete die Jury die Preisvergabe. In Vincent will Meer übernimmt Karoline die Rolle der magersüchtigen Marie, Kinostart war der 22. April 2010. Der Ende 2009 gedrehte Film Wir sind die Nacht (Regie: Dennis Gansel), eine deutsche Twilight-Version mit Karoline Herfurth, Nina Hoss und Anna Fischer in den Hauptrollen, kam im Oktober 2010 in die Kinos.

Karoline Herfurths Regie-Debüt bei einem Spielfilm war 2016 mit SMS für Dich.

2008 machte Karoline Herfurth ihren Abschluss an der Ernst-Busch-Schauspielschule und nahm anschließend ein Studium der Sozialwissenschaft auf. Sie lebt in Berlin.

Filmografie

  • 1995: Ferien jenseits des Mondes (TV)
  • 2000: Crazy
  • 2000: Küss mich, Frosch
  • 2001: Mädchen, Mädchen
  • 2002: Große Mädchen weinen nicht
  • 2003: Mein Name ist Bach
  • 2004: Mädchen, Mädchen 2 – Loft oder Liebe
  • 2004: Prinzessin macht blau (TV)
  • 2005: Eine andere Liga
  • 2005: Anemonenherz
  • 2006: Die Kinder der Flucht: Breslau brennt! (TV)
  • 2006: Peer Gynt (TV)
  • 2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders
  • 2007: Pornorama
  • 2008: Im Winter ein Jahr
  • 2008: Der Vorleser
  • 2008: Das Wunder von Berlin (TV)
  • 2009: Berlin 36
  • 2009: Acht auf einen Streich – Die Gänsemagd (TV)
  • 2010: Vincent will meer

Theater

  • 2007: Sauerstoff (Iwan Wyrypajew) (Maxim-Gorki-Theater Berlin), Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
  • 2008: Liliom (Deutsches Nationaltheater Weimar)

Preise

  • 2006: MovieStar von TV Movie als Beste Nachwuchsschauspielerin
  • 2007: Undine Award als Beste jugendliche Nebendarstellerin in einem Kinospielfilm (Das Parfum)
  • 2007: Diva Award als New Talent of the Year (Das Parfum)
  • 2009: Bayerischer Filmpreis 2008 als beste Nachwuchsdarstellerin (Im Winter ein Jahr)
  • 2009: Preis der deutschen Filmkritik als Beste Darstellerin (Im Winter ein Jahr)
  • 2009: Berliner Bär (BZ-Kulturpreis)
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Zusammenarbeit